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Spiritueller Impuls für Dienstag 30.03.2021 - Joh 13, 21-33.36-38

Jacopo da Ponte Bassano, Abendmahl, 1542, Galleria Borghese, Rome
Datum:
30. März 2021
Von:
Kath. Kirchengemeindeverband Rheinischer Westerwald

In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern bei Tisch war, wurde er im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten. Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte.

Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche. Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn.

Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald! Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte. Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht. 

Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. 

Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen. Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben. Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

Gelassene Reaktion

„In der Nacht, da er verraten wurde ...“ spricht der Priester im eucharistischem Hochgebet – die Nacht, die im heutigen Evangelium beschrieben wird. Jedes Mal, wenn wir Eucharistie feiern, denken wir an jene Nacht, werden zu den Jüngern, mit denen Jesus Brot und Wein geteilt hat, dürfen selber mit Jesus Mahl halten.

Er hat keinen Unterschied zwischen den Menschen gemacht, die ihm folgten. Ob Männer, Frauen, Alte, Junge, Kranke, Gesunde, Arme, Reiche, Gläubige, Heiden, Sünder … Alle hat Jesus geliebt. Sogar den Menschen, von dem er wusste, dass er ihn verraten würde.

Für mich ist es immer wieder unvorstellbar, wenn ich in den Evangelien lese, dass Jesus so gelassen reagiert. Dass er mit dem Menschen sogar noch zusammen isst, trinkt und feiert. Und oft geht mir dann durch den Kopf, aus welchen Kleinigkeiten heutzutage Streit entsteht und Menschen unversöhnlich miteinander leben. Denn eigentlich ist es gar nicht so schwer, seinem Nächsten zu verzeihen. Man muss nur seinen Stolz hinunterschlucken und den ersten Schritt tun. Oder es erst gar nicht so weit kommen lassen und, so wie Jesus, gelassen reagieren. Wir alle machen unsere Fehler und haben eigene Meinungen. Damit ecken wir immer wieder an. Doch wir müssen doch nicht immer auf unser Recht pochen. Und vielleicht auch mal fünf gerade sein lassen.

Aber eines darf uns immer bewusst sein. Jesus liebt uns. So wie er die Jünger geliebt hat. So wie er Judas geliebt hat. Er liebt uns so wie wir sind. Mit unseren Stärken und Schwächen. Versuchen wir doch diese von Gott gegebene Liebe, an unsere Mitmenschen weiterzugeben.