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Spiritueller Impuls für Freitag 26.03.2021 - Lk 16, 19–31

Impuls 26.03.2021
Datum:
26. März 2021
Von:
Kath. Kirchengemeindeverband Rheinischer Westerwald

In jener Zeit sprach Jesus: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. 

Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. 

Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. 

Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.

Bedenke das Ende

„So sicher wie in Abrahams Schoß“, dieses Sprichwort kenne ich von meinen älteren Verwandten, genau nach diesem Evangelium. Es drückt große Ruhe und das Erwarten aus, dass alles „gut“ sein wird, wenigstens nach dem Tod, im Himmel eben. Lazarus ist im Himmel, er ist der Glückliche, er ist nach einem katastrophalen irdischen Leben im Himmel, in der Freude. Der Pharisäer, der Reiche ist am Ende des Lebens, im Jenseits, der Traurige, Gequälte.

Was hat das mit uns Heutigen, sosehr aufs Jetzt und das volle, glücksuchende Leben vor dem Tod ausgerichtete Menschen zu tun? Wir Menschen der modernen Zeit wollen doch gar nicht auf das Jenseits vertröstet werden. Lieber wäre uns doch der „Himmel auf Erden“. Ist das nicht auch verständlich?

Das Leben ist doch schön, für uns meistens schon. Diese armen Teufel, die kein Glück haben hier, die sich abrackern und doch keinen Stein auf den anderen bringen … dumm gelaufen? Selber schuld?
Was weiß man auch schon über das Leben nach dem Tod?
Es gibt sicher keinen Menschen, der im jetzigen Leben NICHT glücklich sein WILL.

Aber es gibt auch ein Sprich-Wort: Bedenke das Ende.
Bedenke beide Seiten,
Das Gestrige und Heutige
Das Jetzt und Morgen
Das Tote und Lebendige.
Wenigstens an das Leben nach dem Tode denken,
Wenigstens an das Glück vor dem Tod glauben,
Wenigstens heute zu handeln, 
dem „Lazarus heute“ helfen, damit das eigene Leben vor und nach dem Tod Freude und Glück haben wird!