Spiritueller Impuls für Mittwoch 10.03.2021 - Mt 5, 17–19

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. 

Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Altes und Neues Testament

Vielfach hatten die Menschen zur Zeit Jesu (und viele haben es auch heute noch) den Eindruck, Jesus wäre es darum gegangen, das Gesetz des Mose und die Propheten aufzuheben. Im heutigen Tagesevangelium wehrt sich Jesus ganz massiv gegen diesen Eindruck. Es ging ihm stets darum, das Gesetz zu erfüllen. Sein Gottesreich fordert nur Vertiefung und Vollendung.

Ich denke, wir müssen uns immer wieder bewusst sein: Jesus war Jude. Er war als Jude aufgewachsen und erzogen worden, kannte die jüdischen Schriften, ungefähr das, was wir als Altes Testament kennen. Auch für Jesus war das Alte Testament das Buch, in dem sich Gott geoffenbart hatte. Häufig berief er sich auf Zitate im Alten Testament und betete mit Worten der Psalmen. Diese Worte der Heiligen Schrift haben sich durch Kreuz und Auferstehung Jesu erfüllt. 

Deswegen konnte der Heilige Augustinus zu Recht sagen: „Das Neue Testament ist im Alten verborgen, und das Alte Testament im Neuen erschlossen.“ Altes und Neues Testament zusammen bilden die eine Bibel, unsere Heilige Schrift. 

Persönlich kann ich sagen, dass ich von Kindheit an die biblischen Geschichten immer als eine Chronologie angesehen habe, die auf den Tod und die Auferstehung Jesu hinführt. Ich habe das immer als sehr beeindruckend empfunden und es hat mir in meinem Glauben sehr geholfen.